Jeder mit halbwegs guten EDV-Kenntnissen kennt das Problem - regelmässig melden sich Bekannte, Arbeitskollegen oder auch Wildfremde (die über ein paar Ecken die Empfehlung bekommen haben sich zu melden) wegen diverser Probleme mit dem PC, die man ja als IT-Spezialist alle in Nullkommanichts gelöst hat. Heißt meistens, dass schon vorher etliche Leute mit Wiederherstellungspunkten, Registry Cleaner, Antivirus und sonstigen dubiosen Tools vergeblich an dem Rechner versucht haben.
Nun, während man eigentlich tunlichst vermeiden sollte, überhaupt in eine solche Situation zu geraten, lässt es sich manchmal doch nicht vermeiden, womit wir beim eigentlichen Hauptthema sind - nach dem Sichern der Daten macht man sich an die Neuinstallation, oder: will man sich machen. Während der stolze PC Besitzer jede Menge sinnloser CD’s bzw. DVD’s, Modemkabel, englische Stromstecker usw. aufbewahrt hat - die Frage nach der Recovery CD wird meist mit einem Schulterzucken beantwortet. Die Frage nach der Windows Installations-CD braucht man dann eigentlich gar nicht mehr stellen.
Neulich hatte ich wieder so einen Fall, einen alten Dell Dimension 1100. Recovery CD Fehlanzeige. Die “unbekannte Partition” auf der Festplatte ließ hoffen, das sich hier ein Recovery versteckt. Backup der Daten, danach Neustart in das Bootmenü (via Taste F12), wo man zwar im DOS-Boot-Menü (kein weiterer Kommentar) zwar einige Optionen hatte (u.a. IDE Festplatte prüfen, in System Setup booten - was das selbe wie F2-Taste bewirkt - Sprung in’s BIOS…) aber absolut nichts Richtung Recovery. Nach langem Suchen (u.a. gibt’s - oder gab es - möglicherweise die Option 1x pro Dell-PC die Recovery CD erneut herunterzuladen) war die Lösung ganz einfach - das Recovery bei den allermeisten Rechner von Dell ist eine “geheime” Tastenkombination beim Systemstart.
Vergesst F1, F2, F10, F12, DEL und sonst alles - <CTRL>-<F11>
bringt die Lösung und das System ist in wenigen Minuten wieder auf (zumeist uraltem) Auslieferungszustand zurückgesetzt - inklusive aller Abscheulichkeiten die damals mit am Image waren…
PS: in allen solchen Fällen lob’ ich mir meine USB-Sticks mit mechanischem Schreibschutzschalter, da kann man seinen Stick mit der Sammlung von Tools trotz der ganzen Schadsoftware ohne schlechtes Gewissen in jeden Rechner reinstecken :)
Hinweis: dieser Artikel ist ursprünglich auf dem IT-Blog “copy/paste” (www.copypaste.at) erschienen.