Gerade auch durch die zunehmende Verbreitung von Internetradiogeräten entsteht der Wunsch, seinen eigenen Radiosender zu betrieben. Der technische Aufwand zum Betrieb einer Internet Radiostation ist sehr gering, mit kostenloser Software ist der Sender schnell “on air”.
Die wichtigste Komponente ist ein Streamingserver, also eine Software die die Radiosendungen an die potentiellen Zuhörer verteilt. Sehr beliebt ist der kostenlose Streamingserver SHOUTcast von Nullsoft, der für Windows, Linux und MacOS zur Verfügung steht.
Um die Sendung vom lokalen PC auf den SHOUTcast-Server zu bekommen, benötigt man eine Software die den Audiostream kontinuierlich an den Server sendet. Für ein größeres Webradio kann man hier auf die Bezahlsoftware SimpleCast zurückgreifen, für den Anfang tut es der gratis Medienplayer WinAMP mit dem ebenfalls kostenlosen Shoutcast-Plugin auch.
Will man auf seinem Radio nicht nur Musik abspielen, benötigt man zur Moderation seiner Sendung auch ein Mikrofon oder Headset, das einfach an die integrierte Soundkarte angeschlossen wird.
Die Internetverbindung sollte zumindest so schnell sein, dass man im Upload die Sendung auf den Server streamen kann. Bei sehr schnellen Internetverbindungen könnte man den Streaming-Server auch lokal betreiben, allerdings empfiehlt es sich diesen doch besser in einem Rechenzentrum zu stationieren. Um die Kosten eines eigenen Servers zu reduzieren, kann man einen Streamingserver auch kostengünstig bei einem der zahlreichen Anbieter mieten, womit man sich auch nicht mehr um Installation und Servertechnik kümmern muss. Einige Anbieter wie StreamPlus.de bieten auch die Möglichkeit, kostenlos 14 Tage zu testen.
Damit man nicht der einzige Zuhörer seiner Sendungen bleibt, sollte man seine Radiostation bei den zahlreichen Verzeichnissen von Internetradiostationen eintragen – womit die Station auch bequem über das Menü von Internetradios wie der SqueezeBox Radio abrufbar ist. Letztendlich bleibt dann noch die rechtliche Komponente – um Musik abspielen zu dürfen, die über die Verwertungsgesellschaften wie Austro Mechana, GEMA, GVL und SUISA lizenziert wird, muss man sich bei diesen registrieren und entsprechende Gebühren bezahlen.
Hinweis: dieser Artikel ist ursprünglich auf dem HiFi-Blog “Streaming Audio” (www.streaming-audio.de) erschienen.