Sony trägt ein geschichtsträchtiges Produkt zu Grabe – laut Medienberichten stellt der japanische Elektronikriese die Herstellung des originalen Walkman ein. Das tragbare Kassetten-Abspielgerät wurde im Juni 1979 in den Markt eingeführt und nach nun über 30 Jahren im Oktober 2010 vom Markt genommen.
Während die ersten Modelle gefühlt die größe eines Ziegelsteins hatten, waren moderne Modelle kaum größer als die Kassette selbst. Wesentlich für den Erfolg war aber nicht nur die Verkleinerung der Geräte, auch wurde der Stromverbrauch wesentlich gesenkt, sodass die Abspielgeräte mit nur mehr einer einzigen AA Batterie auskamen. Technische Varianten der Kassettenspieler enthielten eine Radiofunktion (UKW und meist auch MW), die Möglichkeit zur Aufnahme – was auch Produkte für den professionellen Einsatz (“Walkman Professional”) zur Folge hatte – oder praktische Funktionen wie automatisches zurückspulen (“auto-reverse”).
Gerade die Modelle vom Sony-Konkurrenten Aiwa erfreuten sich aufgrund technischer Verbesserungen zunehmender Beliebtheit. Ironischerweise wurde aiwa nach einem Konkurs 2002 von Sony übernommen, verschwand aber nach einem folgenden Redesign und Verkauf der Produktionsanlagen ca. 2004 ohne offizielle Ankündigung vom Markt.
Die Hochzeit des Tape-Walkmans waren die 80er und 90er Jahre, mit der fortschreitenden Digitialisierung vor der Jahrtausendwende wurde das Ende der analogen Musikkassette eingeläutet und die Firmen setzen auf Produkte wie die CD, DAT und MiniDisk.
Sony baute zwischenzeitlich die Walkman-Marke zur erfolgreichen Produktreihe aus: CD-Walkman (ursprünglich Discman), MiniDisc-Walkman und aktuell natürlich Handys mit MP3 Funktion (“Walkman-Handy”) und MP3-Player (“MP3-Walkman”). Der Kassetten-Walkman gehört nun nicht mehr dazu.
Hinweis: dieser Artikel ist ursprünglich auf dem HiFi-Blog “Streaming Audio” (www.streaming-audio.de) erschienen.