Was ist meine minimale Qualtität? Oder technischer ausgedrückt: wann erreiche ich Transparenz?
Nun, die Frage ist schwer zu beantworten, da es einerseits vom Hörer als auch vom verwendeten Equipment abhängt. Mit Transparenz bezeichnen wir grundsätzlich die Eigenschaft, das sich die kodierte Audiodatei gefühlsmässig nicht mehr vom Original unterscheidet, was gerade bei verlustbehaftenten Verfahren ein wesentliches Kriterium für den Musikgenuß ist.
Der Faktor Mensch ist absolut subjektiv – Menschen die sich viel mit Audio beschäftigen und sich selbst als audiophil bezeichnen haben wahrscheinlich ein feinfühligeres Gehör als Leute, die primär einen Audiogenuß über zB UKW Radio gewohnt sind.
Der Faktor Technik. Grundsätzlich gilt, je besser das Equipment desto besser muss auch die Qualität der digitalen Audiodaten sein. Für einen 08/15-MP3-Player, den man zum Joggen verwendet reicht wahrscheinlich ein 192Kbit/s MP3, für die High-End-Audioanlage wird man mit MP3 selbst in der maximalen Qualität von 320kbps nie glücklich werden, und selbst dem Format der Wahl – ein verlustfrei komprimiertes FLAC -wird man möglicherweise die Original-AudioCD vorziehen, die im High-End-CD-Player subjektiv einfach doch besser klingt.
Insofern muss man für sich selbst entscheiden:
- auf welchem Equipment werden meine Audiodateien primär abgespielt werden? Können sich hier in Zukunft bessere Voraussetzungen ergeben?
- wie wichtig ist mir persönlich Musik, und die Qualität der Musik?
Man sollte hier auf jedenfall bedenken, dass es eine enorme Arbeit ist, seine CD Sammlung zu rippen, zu kodieren und dann noch 1a zu taggen. Eine Arbeit die man kein zweites Mal tut. Insofern ist eine falsche Formatentscheidung fatal.
Ein wichtiges Kriterium für die Formatentscheidung ist die Hardwareunterstützung. Während Softwareplayer am PC schnell mittels Plugins exotische Formate abspielen können, schaut die Sache bei Geräten gleich anderst aus. Kennt der Player das Format nicht, ist schnell Funkstille statt Musikgenuß. Natürlich ist es möglich, hier Dateien in ein anderes Format zu konvertieren, allerdings ist es bei verlustbehafteten Algorithmen ein absolutes No. Beispielsweise kann ein iPod nur MP3 und AAC abspielen, eine Musiksammlung in WMA wird automatisch konvertiert, wodurch man einiges an Qualtität verliert.
Hinweis: dieser Artikel ist ursprünglich auf dem HiFi-Blog “Streaming Audio” (www.streaming-audio.de) erschienen.